Eine engagierte Gruppe von zwanzig aus circa 2500 Genossenschaftsmitglieder*Innen hat sich zusammen gefunden, um die derzeit (2020) geltenden Vergaberegeln im Möckernkiez zu überdenken.
Die Vergaberegeln sind die Vorgaben, nach denen die wenigen frei werdenden Wohnungen gerecht durch die Geschäftsleitung weiter vergeben werden sollen. Scheinbar wurde nun aus dem Nachdenken nicht nur ein fertiges Regelwerk, sondern gleich zwei Pakete formuliert, die zügig beschlossen werden sollten. Den WohungsinhaberInnen aus dem Möckernkiez wurden die Pakete bereits zu Wahl gestellt und es fanden Abstimmungen in den Hausgruppen statt.
Der größere Teil der GenossenInnen, die „Hausgruppe Null“, die noch keine Wohnung im Möckernkiez bekommen haben und eventuell schon länger auf der Warteliste stehen, widersprechen den Gedankenspielen oder neuen Regeln nun vehement:
„Die Hausgruppe Null lehnt die Vorschläge der AG aus mehreren Gründen ab.“
Schreiben die kommissarischen VertreterInnen.
„Unsere weitere Kritik richtet sich gegen die Einteilung der Genossinnen in Gruppen und die Ungleichbehandlung dieser Gruppen (Wohnende und Nichtwohnende). Obwohl alle Menschen frei und gleich an Rechten geboren sind, sollen sie in der Möckernkiez e.G. eingeteilt und diskriminiert werden. Nichts anderes stellt die Bevorzugung der geschaffenen Gruppen dar, die auch noch untereinander stark hierarchisiert sind mit den wohnenden Genossinnen auf der obersten Sprosse der Leiter. Ein Feudalsystem aber lehnen wir ganz klar ab. Die Vorschläge wollen übrigens gerade die Menschen privilegieren, die bereits das Glück haben, im Möckernkiez zu wohnen. Davon abgesehen widerspricht ein solches System nicht nur unseren Vorstellungen von Gleichberechtigung und Menschlichkeit, sondern auch der Satzung der Genossenschaft.“
Vorgeschlagene Regeln verletzen die Satzung und könnten Missbrauch leicht machen, schreiben die VerfasserInnen des Dokuments.
Hat es sich die AG Wohnungsvergabe zu einfach gemacht? Sollten die „wartenden“ GenossInnen wirklich benachteiligt werden? Die Vorwürfe wiegen schwer. Die Diskussion um die Neuregelung scheint damit nach Monaten des Nachdenkens wieder am Nullpunkt angekommen zu sein.
Weitere Informationen zu dem weiteren Verlauf folgen…
Update 7.10.20 – Mitgliederzahl von 3000 nach 2500 korrigiert, die VerfasserInnen sind die kommissarischen VertreterInnen der Hausgruppe Null