Die neue, starre DIN A4 und A3 Norm – im rechten Winkel akkurat angeordnet – für die Litfaßsäule im Möckernkiez, diktiert von regulierenden Mitgliedern des Möckernkiez e.V., löst Kopfschütteln aus. Was mag in den Köpfen dieser Normsetzer vor sich gehen? Diese Vorgabe provoziert nicht nur wegen der Nutzung umweltschädlicher Kunststoffe und Magneten Kritik, sondern kollidiert frontal mit dem Grundgedanken der freien Meinungsdarstellung und kreativen Vielfalt. Öffentliche Räume wie diese sollten Schmelztiegel der Diversität und Plattformen für ungezügelten Ausdruck sein, nicht Orte rigider Einschränkungen.
Die Litfaßsäule, die einst als dynamisches Kunstobjekt und als Symbol für die Vielfalt des städtischen Lebens galt, läuft wiederholt Gefahr, zu einem kontrollierten und sterilisierten Raum zu werden, der mehr der Aufrechterhaltung von Ordnung und weniger der Förderung von freier Meinungsäußerung und künstlerischem Ausdruck dient. Durch die Einschränkung der Nutzungsmöglichkeiten und die Vorgabe eines bestimmten Formats wird die spontane Teilnahme und kreative Gestaltung unterbunden.
Es besitzt doch sogar einen gewissen Charme, wenn Dinge kreuz und quer verlaufen; ähnlich verhält es sich mit Meinungen – die Vielfalt und Unvorhersehbarkeit bereichert und belebt den öffentlichen Diskurs.
Es ist daher wichtig, die Balance zwischen Ordnungsliebe und kreativer Freiheit zu finden. Die Litfaßsäule sollte als ein Ort der Vielfalt und des freien Ausdrucks erhalten bleiben, anstatt zu einem Raum zu werden, der von restriktiven Regeln und umweltschädlichen Materialien dominiert wird. Die permanente Prinzipienfrage nach Ordnung versus Freiheit sollte nicht dazu führen, dass die freie Entfaltung und Kreativität der Möckernkiez Genossenschaft behindert wird. Letztendlich ist es diese Vielfalt und Unvorhersehbarkeit, die öffentliche Räume wie die Litfaßsäule im Möckernkiez zu einem lebendigen und bedeutungsvollen Teil des Kiezlebens machen.
Lasst uns die normierenden Infoträger entfernen und der Litfaßsäule ihre ursprüngliche Rolle als lebendiges, vielfältiges Forum der freien Meinungsäußerung und gewachsenes Kunstobjekt zurückgeben.