Wir müssen reden!
Was ist passiert?
Hier ein Emailauszug aus einer Mitteilung des Möckernkiez Vereinsvorstands an die Organisatoren von Kursangeboten in den Möckernkiez Gemeinschaftsräumen:
Es gibt keine Raummiete und wir bitten bei größeren Veranstaltungen um eine angemessene Spende für die Raumnutzung. Denn die Genossenschaft zahlt zwar die Miete der Räume, nicht aber Heizung, Strom, Reinigung etc.. Wir möchten nicht, dass hier zusätzlich Geld verdient wird.
gezeichnet:
Vorstand Möckernkiez e.V.
Mitgliederverwaltung Möckernkiez e.V.
Raumverwaltung Möckernkiez e.V.
Natürlich verdienen die OrganisatorInnen an den Kursangeboten kein Geld und somit auch kein „zusätzliches Geld“ und von den Spenden innerhalb der Kurse würde auch nichts einbehalten. Die eh schon sehr niedrigen Kursgebühren gehen ohne jegliche „Abzweigungen“ direkt an die externen Trainer und Trainerinnen, die dies dann versteuern usw.
Der Vorstand sollte die erbrachte Dienstleistung als Bildungsgeschenk betrachten.
Nun will aber scheinbar der Möckernkiez Vereinsvorstand plötzlich bei den Kursen, die ausnahmslos ehrenamtlich organisiert werden, extra Raumnutzungsspenden* erheben?
Wollen die Vereinsmitglieder das?
Wollen die Genossenschaftsmitglieder das?
Nein, wenigstens wir halten es nicht für sinnvoll, die aktuell durch den Möckernkiez Verein verwalteten Räume als Profit Center zu betrachten oder zu betreiben. Der Möckernkiez Verein kann zwar Einnahmen aus verschiedenen Quellen generieren, z. B. durch Spenden, Zuschüsse oder den Verkauf von Kuchen, Kaffee oder durch Veranstaltungen, aber diese Einnahmen sollten in der Regel dazu verwendet werden, die gemeinnützigen oder wohltätigen Ziele des Vereins zu unterstützen. Aus- und Weiterbildung aller Mitglieder und auch von Nichtmitgliedern aus der Genossenschaft und der Nachbarschaft wäre wohl als gemeinnützig einzustufen.
Banale Trink- und Esspartys gehören da sicher nicht dazu – wobei, warum auch nicht?
Und wer entscheidet?
Es mag wohl sein, dass einige gemeinnützige Organisationen wirtschaftliche Aktivitäten aufnehmen, um ihre gemeinnützigen Ziele besser zu erreichen, indem sie z. B. soziale Unternehmen gründen. Diese Unternehmen können auch Einnahmen erzielen, aber ihr Hauptzweck ist es, soziale oder ökologische Ziele zu erfüllen, nicht Gewinne zu maximieren, um dann z. B. die Räume zu verschönern und dunkle Regale durch helle Regalwände zu ersetzen. In diesem Sinne könnte auch der Möckernkiez Verein Teile, also die Gemeinschaftsräume der Genossenschaft, als „soziales Profit Center“ gewandelt werden.
Das entscheiden aber nicht die Vorstände, sondern die Mitglieder!
Was ist die Empfehlung?
Insgesamt hängt es jedoch von den spezifischen Zielen und Aktivitäten des gemeinnützigen Vereins ab, ob die Schaffung eines Profit Centers sinnvoll ist oder nicht. In den meisten Fällen ist es jedoch wahrscheinlicher, dass ein gemeinnütziger Verein seine Ziele besser erreicht, indem er sich auf seine gemeinnützigen Ziele konzentriert und nicht auf die Gewinnmaximierung.
* Spende, Gebühr und Miete: Eine Spende ist nur eine Spende, wenn diese nicht zweckgebunden ist. Also handelt es sich hier um eine Gebühr oder Miete, die hoffentlich auch so in der Vereinsbuchhaltung verbucht ist.
Dass da manchmal eine Geldspende ohne Quittung von Hand zu Hand geht oder im Möca Kuverts übergeben werden, ist doch normal oder?