Im Rahmen der jährlichen Kiezwoche organisiert die AG Kreuzberger Nachbarschaft eine Informationsveranstaltung über koloniale Spuren in unserer Nachbarschaft.
Der Dokumentarfilm von Helma Sanders-Brahms aus dem Jahr 1994 mit dem Titel „Ein Schwarzer in der Traumfabrik“ zeichnet ein Porträt des früheren Wirts der Hornklause (heutiges Carabao), der als Junge im deutschen Kino der 1930er Jahre rassistisch festgeschriebene Rollenklischees ausfüllte. Der Großvater von Werner Egiomue zog aus der deutschen Kolonie Kamerun ins kaiserliche Berlin und heiratete eine Berlinerin. Unter dem Nationalsozialismus darf sein 1925 geborener Enkel sogar in die Hitlerjugend eintreten – allerdings nur bis zu den Olympischen Spielen 1936.
Ein weiterer Programmpunkt ist das vom Senat geförderte Projekt zur möglichst vollständigen Erfassung der Orte in Berlin mit kolonialem Bezug. VertreterInen der Initiative Schwarze Deutsche (angefragt), die die Internet basierte Plattform wesentlich mitträgt, wird über die bisherigen Ergebnisse für Kreuzberg 61 informieren.