Frisch rausgeschickt – am 30. Mai 2022 ist der Vereinsnewsletter erschienen … hier der Link zur Online-Version oder eingebettete Preview lesen:
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Freitags-Suppe im Möca Wer rührt mit im Topf? Ein Konzept zur Erweiterung des Mittagstischangebots entstand bereits im Oktober 2021, als noch unter Corona-Bedingungen erstmals über die Wiedereröffnung des MöCa nachgedacht wurde. Renate Anders, Barbara Gemassmer, Ulrike Maisant und Dieter Huwald setzten sich zusammen und dachten über Details nach. Der Mittagstisch-Mittwoch im Möckernkiez-Café hat sich seit seiner Gründung zu einem mehr und mehr nachgefragten Angebot für warmes Essen entwickelt und ist sehr beliebt. So lag es nahe, dass auch ein zweites Essensangebot gut angenommen werden würde. Der Aufwand beim Suppekochen ist auch nicht so groß wie am Mittwoch. Im April 2022 wurde die Idee erstmals in die Tat umgesetzt. Das Team besteht derzeit aus 13 Personen, weitere Interessierte sind willkommen. Zum Kochtermin freitags setzt eine Person den Koch-Hut auf und kauft auch die notwendigen Lebensmittel dazu ein. Die Rezepte kommen von den Teilnehmer:innen, die Freude am Kochen haben und Spaß an Kreativität. Ein elektronisches Planungstool reguliert Teilnahme und Nachrichten. Der Suppenfreitag wird inzwischen gut angenommen. Kunst im Bau 99 Farbfelder Das Treppenhaus in G04 wird von vielen mit einer Galerie oder einem Museum assoziiert. Der alte Vorstand hatte aber aus Brandschutzgründen das Aufhängen von Bildern anfänglich untersagt. Erlaubt war nur, die Wände direkt zu bemalen. Inzwischen ist das Verbot aufgehoben und Bilder dürfen hinter Glas und in Metallrahmen im Treppenhaus hängen. Aber der Hinweis auf direkten Farbanstrich war der Anstoß für Martin Scheus Idee: Orientiert an Gerhard Richters Werk „192 Farben“ aus den 60er Jahren schuf er jetzt im großen Eingangsbereich an der Yorckstraße ein Wandbild. Nur einfach so 99 Farbrechtecke à la Richter? Nicht ganz. Martin hat Kunst studiert und als Künstler gearbeitet, später nach Ausbildung zum Sonderpädagogen war er Lehrer. Sein Bild ist kein individuelles Kunstwerk. Er klingelte an jeder Wohnungstür und alle, auch Untermieter:innen und Kinder, konnten von 126 unterschiedlichen Farbtönen einen auswählen. Jede Farbe hatte eine Nummer, die wurde den Wünschen entsprechend auf Zetteln vermerkt und in einer Box gesammelt. Nachdem Martin mit Abdeckbändern ein Gitter an der Wand vorbereitet hatte, durfte die HG-Sprecherin die Nummernzettel ziehen und der Reihe nach wurden die Farben aufgetragen – also ein Zufallsprinzip. Martins Ziel war ein Gesamtbild der Hausgemeinschaft, in dem nicht klar ist, wer wo farblich verewigt ist. Haben denn tatsächlich einige auch schwarz oder braun gewählt? Martin: „Es ging ja nicht um Lieblingsfarben. Vielleicht wollten sich einige ein bisschen von anderen unterscheiden.“ In den 48 Wohnungen konnte Martin 96 Menschen nach ihrem Farbwunsch fragen. Um die 99 Farbfelder zu füllen, wurden noch drei Gewerbetreibende aus dem Haus einbezogen. Wilde Tiere im Kiez Nebelkrähen auf Beutezug „Es ist ein Brauch von Alters her: wer Sorgen hat, hat auch Likör.“ Wilhelm Busch ( aus der frommen Helene ) Naja, ganz so groß sind unsere Sorgen noch nicht, die uns die Rabenkrähe mehrmals täglich mit der Zweckentfremdung unserer schönen Vogeltränke bereitet. Erst schien es, als würde sie wie andere Vögel (hauptsächlich unsere Spatzenschar) einfach nur trinken, was bei Krähen übrigens selbst schon etwas kompliziert aussieht. Aber nein, dazu braucht sie ja nicht ständig wiederzukommen. genauerem Hinsehen und nach Untersuchung des Wassers entdeckten wir, dass sie diverse appetitliche und unappetitliche Sachen im Wasser einweicht und dann nach einer gewissen Zeit auch wieder auffrisst. Unerhörte Trink- und Badewasserverschmutzung, vor allem für die Spatzen! Kleiner Tipp: Vogeltränken sind laut Nabu vor allem angesichts des Klimawandels mit längeren Trockenzeiten recht sinnvoll. Bitte täglich das Wasser erneuern! Die Krähen in unserem Park und im Kiez sind übrigens Nebelkrähen, die nur östlich der Elbe vorkommen. Noch im 19. Jahrhundert wurden Raben oder Krähen gar nicht so selten gezähmt und waren der Stolz vieler Knaben. Auch Hermann Hesse berichtet in einer kleinen Geschichte von einem sehr kommunikativen Raben, der allerlei Schabernack trieb und es zum Beispiel liebte, Schnürsenkel aufzupicken. Oft lockte er eine größere Menschenmenge an. Auch ich wurde einmal in der Hasenheide mehrmals von einem zahmen Raben angeflogen, der sich auf meine Schulter setzte. Vielleicht sah ich aus wie der ehemalige Besitzer. Zurück zu Wilhelm Busch: leider wurde das übermäßige Trinken von Likör („und er trank auch noch den Rest, weil er ungern etwas übrig lässt“) dem armen Hans Huckebein zum Verhängnis, nachdem er einiges Chaos in der Wohnung erzeugt hatte. Raben sind hochintelligent, übersehen aber oft nicht die Folgen ihres Tuns. Das soll bisweilen aber auch bei Menschen vorkommen. Protestaktion an der Ecke Yorck-/Großbeerenstraße Zwei Stunden ohne Autos Weniger Durchgangsverkehr und Parkplätze, dafür mehr Luft zum Atmen, mehr Platz zum Spielen für Kinder, mehr Sicherheit für alle, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind – so könnte ein Kiezblock vor unserer Hausür aussehen. Am 14. Mai war Gelegenheit, sich davon zu überzeugen, ob die Ideen von „Changing Cities“ und anderen Initiativen für Verkehrsberuhigung funktionieren. Ab 12 Uhr mittags war die Kreuzung Yorck-/Großbeerenstraße für den Autoverkehr komplett gesperrt.Die Kinder jedenfalls haben sofort die Chance genutzt, den Asphalt mit Kreide und Buntstiften zu bemalen. Die Erwachsenen konnten sich auf dem Mittelstreifen der Kreuzung ungestört unterhalten – fast ungestört, denn ein äußerst empörter Autofahrer pöbelte so lange lautstark herum, bis sich die Polizei um ihn kümmerte.Die Bundestagsabgeordnete der Grünen Canan Bayram (Foto oben) und die Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann ließen sich nicht provozieren und zeigten sich mit der Aktion solidarisch, auch wenn es mit der politischen Umsetzung nicht so schnell gehen wird wie sich viele das wünschen. Nach zwei Stunden war die Kreuzung wieder für die Autos frei und schon bald war von den Zeichnungen der Kinder nichts mehr zu sehen. Aber es wird noch öfter Aktionen geben wie diese und schon bald vielleicht tatsächlich einen Kiezblock ohne Lärm und Schadstoffe. Foto-Wettbewerb „Unser Kreuzberger Kiez 61“ Im Rahmen der diesjährigen Kiezwoche vom 26.8. – 3.9.2022 wird ein Foto-Wettbewerb veranstaltet. Angesprochen sind zwei Gruppen: Kinder und Jugendliche sowie Erwachsene ab 18 Jahre, die in der Zeit vom 1.5. – 15.7.2022 bis zu fünf Fotos einreichen können. Die Jury besteht aus professionellen Fotograf:innen im Bereich Fotojournalismus und Kunstfotografie, die die besten 6 Fotos (3 für Kinder/Jugendliche und 3 für Erwachsene) kürt. Auf die Gewinner warten attraktive Preise. Die Fotos werden bei der Abschlussveranstaltung der Kiezwoche am 3. September präsentiert. Weitere Informationen: www.kiez-am-kreuzberg.de
Fotoausstellung im Treffpunkt
Die Ausstellung ist vom 15. Februar bis 23. März 2022 im Treffpunkt zu betrachten.
Eine Pflanze ist eine Blume, ist ein Baum, ist ein Wald …“ Die Aufnahmen von Clemens Seitz zeigen Blüten, Blumen, Früchte, Sträucher, Bäume und Wald in ihrer ganzen Formenvielfalt, Farbigkeit und Struktur. Der fotografische Fokus liegt auf den unterschiedlichen Arten der Darstellung. Blüten, Blumen und Früchte sind Teil eines „Work in Progress“, der mit dem Scannen der Objekte 2014 begann und mittlerweile über 150 Objekte umfasst. Das Scannen der Objekte ermöglicht einen flexiblen Umgang mit Ausschnitt und Struktur. Außerdem verleiht ihnen der schwarze Hintergrund Tiefenwirkung und Brillanz. Die Bäume und die Waldansichten, die als Panoramen mit fünf bis sieben Bildern angelegt sind, sind bewusst in Abhängigkeit von der Jahreszeit aufgenommen, um die jeweils unterschiedliche Struktur und Form herauszuarbeiten. Die Aufnahme erfolgte erst nach mehrmaligem Aufsuchen und Studium des Aufnahmeortes.
ART KREUZBERG im September
Eine Gelegenheit für die Kreativen im Möckernkiez
Alle Kreativen im Möckernkiez sind angesprochen, bei der ART KREUZBERG am 10. und 11. September ihre Arbeiten einem interessierten Publikum vorzustellen. Neben vielen offenen Ateliers in Kreuzberg steht auch unser Treffpunkt mit Möca und Forum zur Verfügung. Es könnten auch der Außenbereich und Dachterrassen (in Absprache mit den Hausgruppen und der Geschäftsstelle) als Ausstellungsfläche genutzt werden.
Die ART KREUZBERG bietet die besondere Gelegenheit, Künstler:innen über die Schulter zu schauen, miteinander ins Gespräch zu kommen und die eine oder andere Arbeit direkt zu erwerben.
Veränderungen entlang der Yorckstraße
Aktuelles zu Ampler Bikes, neuer Wegführung und Visit Coffee
Tempora mutantur – diese 2000 Jahre alte römische Erkenntnis über sich ändernde Zeiten gilt nicht zuletzt auch für den Möckernkiez und sein Umfeld. Nachdem es im Pavillon an der Yorckstraße längere Zeit nach Stillstand aussah, erfolgte dann nach intensiven Innenarbeiten Anfang Dezember 2021 die bereits im Herbst angekündigte Eröffnung einer neuen Filiale des estnischen E-Bike-Unternehmens Ampler. Schon ein erster Blick durch die großen Scheiben des Showrooms lässt erkennen, dass dort im Pavillon nun reger Betrieb herrscht.
Erstaunlich schnell voran gingen die Bauarbeiten zur Herstellung eines Korridors vom Yorckplatz hoch zum Gleisdreieckpark mit einem Weg vorbei an Pavillon und Interkulturellem Garten Rosenduft.
Dank Natursteinpflastersteinen und Clematissträuchern entlang des Zauns macht der neue Weg vom Yorckplatz in den Park und Richtung U- und S-Bahn Yorckstraße schon jetzt einen ansprechenden Eindruck, sicherlich auch zur Freude vieler Möckis.
Noch auf sich warten lässt hingegen The Visit Coffee Roastery mit der schon zum Jahresende 2021 angekündigten Filialeröffnung im Pavillon.
Informationen zum Stand der Planungen und Arbeiten sind vom Unternehmen mit Sitz in der Adalbertstraße derzeit nicht zu erhalten. Auch wenn „tempora mutantur“ weiterhin Gültigkeit hat – ganz einfach nach Plan läuft es eben trotzdem nicht immer.
Der Gleisdreieckpark – ein Ruheort für Ältere?
So ruhig und beschaulich wie auf diesem Foto, an einem kalten Wintertag aufgenommen, zeigt sich der Park am Gleisdreieck nur selten. Aber bald wird wieder sehr viel mehr los sein. Dann ist der Park Spiel- und Sportplatz, Rennpiste für Radfahrende und Partyzone bis tief in die Nacht. Ältere Parkbesucher:innen fühlen sich in einer so lebendigen Umgebung aber unwohl. Wer nur auf einer Bank sitzen und ein Buch lesen will, muss dann einiges aushalten können. Aber vielleicht ist das ja auch nur ein Vorurteil: wollen ältere Menschen wirklich so viel Ruhe oder können sie sich auch über fröhlich tobende Kinder und viel Leben drumherum freuen?
Eine Umfrage soll jetzt helfen, die Bedürfnisse und Erwartungen der älteren Generation zu erforschen. Welche Orte im Park sind bei Älteren besonders beliebt, wie kommen Menschen mit eingeschränkter Mobilität im Park zurecht und wo könnten Konflikte entstehen? Kritik und Ideen sind erwünscht, sie sollen in die Vorschläge einfließen, die der „Runde Tisch Seniorenarbeit Tiergarten“ dem Nutzer:innenbeirat des Parks und dem Parkmanagement unterbreiten will. Außerdem soll ein Plan erstellt werden mit möglichen Orten und Plätzen für Ältere und Angaben zur Barrierefreiheit.
Wie lebendig darf der Park sein?
Die Fragebögen sollen im Park verteilt werden, sie sind auch im Internet abrufbar. Die Zeit drängt etwas, denn bis spätestens 20. Februar müssen alle Antworten zur Auswertung vorliegen. Die ausgefüllten Fragebögen können auch per E-Mail zurückgeschickt werden.