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Foto von Flavio Amiel

Vereins-Newsletter Nr. 42 – März 2022

Frisch rausgeschickt – am 27. Februar 2022 ist der Vereinsnewsletter erschienen … hier der Link zur Online-Version oder eingebettete Preview lesen:

¯\_(ツ)_/¯

Zukunftsforum
Wie geht`s weiter mit der Genossenschaft und ihrem Möckernkiez?
Beim letzten Zukunftsforum am 18. und 19. Februar berichtete Barbara König, Vorständin der Berliner Genossenschaft Bremer Höhe, über ihre Erfahrungen mit den Erweiterungen der Bremer Höhe. Mit knapp 500 Wohnungen aus einer Mieterinitiative im Jahr 2000 entstanden, verfügt die Bremer Höhe inzwischen über rund 850 Wohnungen und Gewerbeeinheiten in Bestandsobjekten in Berlin und Brandenburg. Wichtig sei es, das Engagement der Mitglieder aufrechtzuerhalten, Diskussions- und Entscheidungsprozesse aktiv zu gestalten und das Gemeinschaftsgefühl immer wieder zu stärken.
„Die Arbeit der zufällig ausgewählten Mitglieder des Zukunftsforums geht nun zu Ende. Bis hierher war der Prozess sehr fruchtbar. Durch Vorträge konnten gemeinsame Erkenntnisse erarbeitet und Sorgen und Risiken, aber auch Chancen aufgedeckt werden.“ So die Aufsichtsratsvorsitzende. „Die nicht im Kiez wohnenden Mitglieder brachten dabei genauso gute Impulse und Anregungen ein, wie die im Kiez wohnenden Mitglieder.“ Die Mitglieder des Zukunftsforums haben eine Zusammenfassung ihrer Arbeit erstellt. Diese wird zusammen mit Hintergrundmaterial veröffentlicht. Die Ergebnisse des Zukunftsforums werden am 22. März von 19:00 bis 21:00 Uhr online der Mitgliederschaft präsentiert und an Vorstand, Aufsichtsrat, Beiratsvorsitz und Vereinsvorstand übergeben. Eine Einladungsmail wird noch verschickt. Ein Teil der Vorträge wurde aufgezeichnet und wird den Mitgliedern ebenfalls im Intranet zugänglich gemacht. Als Fazit kristallisierte sich die Empfehlung heraus, eine Erweiterung des Möckernkiez anzugehen. Allerdings mit einem breiten Meinungsbildungsprozess als Vorlauf, bei dem alle Aspekte zur Sprache kommen. Eine Erweiterung des Möckernkiez geht nun mal nur kiezgetragen!
Digitale Abschlussveranstaltung des Zukunftsforums:
Dienstag 22. März, 19:00-21:00 Uhr, online
Hilfe für Geflüchtete – Sprache ist elementar
Zweimal in der Woche geben Barbara Hennig aus G16 und Gioia Jaerisch aus G01S Deutschunterricht im Treffpunkt. Barbara war Lehrerin, Gioia unterrichtet Geflüchtete seit sieben Jahren. Das junge Ehepaar aus Afghanistan ist erst seit vier Wochen in Deutschland. Da beide akut abschiebegefährdet sind, leben sie im Kirchenasyl. Barbara ist Gemeindekirchenrätin in Heilig Kreuz-Passion seit 2021 und sie wird das Paar neben dem Sprachunterricht gemeinsam mit einer Gruppe betreuen und unterstützen.
In Berlin existiert Kirchenasyl seit 1983. Es bietet Schutzraum für Menschen in persönlichen Notsituationen, die von der geltenden Gesetzgebung des Staates vielleicht nicht ganz adäquat erfasst werden. Der Staat bekommt so Gelegenheit, seine Entscheidung zu überprüfen, möglicherweise zu revidieren. Die Gemeinde sorgt für Wohnung, Lebensunterhalt und ärztliche Versorgung ihrer Schützlinge. Mit Hilfe von Anwält:innen, manchmal mit einer Petition oder durch das Aktivieren der Öffentlichkeit bemüht sie sich, den Ausgang eines Falles positiv zu beeinflussen. Alle Asylverfahren, die Heilig Kreuz-Passion bisher gehabt hat, sind positiv ausgegangen.
Ganz wichtig ist der persönliche Kontakt zu den Asylsuchenden. Was machen sie den ganzen Tag? Können sie mal rauskommen, Sport machen, vielleicht irgendwo ein Praktikum absolvieren? Dafür brauchen sie Begleitung und Unterstützung. Gleichzeitig sind das praktische Sprachübungen. Das afghanische Ehepaar hat sich schon mit Youtube-Videos aufs Deutsche vorbereitet, beide sind sehr motiviert. Gioia erzählt, wie sie sich mit eingeübten Sätzen in der Pause im Möca eigenständig Espresso und Apfelkuchen bestellen konnten. Manche Asylsuchende haben im Heimatland nie eine Schule besucht und der Sprachunterricht hier beginnt für sie mit dem deutschen Alphabet. Das Ehepaar hat in Afghanistan studiert, beide sprechen auch englisch.
Gioia weiß, oft reden die Unterrichtenden mehr als die, die es lernen sollen. „Zum Sprechen ermutigen – mit sehr viel Geduld“ sei das Credo. Und trotz angestrebter Vertrautheit und Nähe ist es wichtig, sich zu siezen, weil es die offizielle Kommunikationsform in Deutschland ist. Barbara hat Sprachunterricht schon als Lehrerin gegeben. „Lernen ist immer Beziehungslernen,“ sagt sie. Deutsch zu unterrichten sei in erster Linie keine Frage von didaktischer Kompetenz, keine Deutschlehrer:innenausbildung sei nötig. „Einfühlungsvermögen, Beziehung aufbauen ist das allerwichtigste. Es wäre großartig, wenn sich dafür Menschen aus dem Möckernkiez finden würden.“ Der Beratungsraum im Treffpunkt ist gut geeignet.
Wir alle im Stadtgewimmel – ein inklusives Wimmelbuch!
Die Hauptfiguren des Wimmelbuches
In Berlin leben rund 3,6 Millionen Menschen und alle sind anders. Dies ist der Plot des diversen und vielseitigen Wimmelbuches „Wir alle im Stadtgewimmel“, das Mandana Nazeri aus dem Möckernkiez gemeinsam mit der Berliner Autorin Kori Klima und der Illustratorin Isabelle Göntgen verwirklichen wollen.
Über ihre berufliche Tätigkeit bei einer Stiftung der Senatsverwaltung Berlin kommt Mandana täglich mit Chancengleichheit, Barrierefreiheit und kultureller Teilhabe in Berührung. Von der Buchidee begeistert, sagte sie ihrer Freundin Kori gerne zu, neben ihrem Job das Projekt zu betreuen. Um die Herstellung des Buches finanzieren zu können, haben Mandana und Kori eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen.
Bei dieser Art von Gruppenfinanzierung machen viele kleine Spenden einen vollen Topf! Im Gespräch unterstreicht Mandana, was auf der Website für das Crowdfunding steht: „Unser Wimmelbuch trägt dazu bei, alltägliche, meist ungesehene Lebensrealitäten abzubilden, Sehgewohnheiten zu ver-ändern und das mit Humor und vielen kleinen Alltagsgeschichten.“
Eine Staffelung ermöglicht Spenden zwischen 25 Euro und 150 Euro. Je nach Höhe der Spende gibt es Geschenke mit Motiven aus dem Buch, wie z.B. ein Ausmalbild, ein Postkartenset, eine Trinkflasche, ein Exemplar mit Widmung oder sogar eine nach einem Foto gezeichnete Verewigung im Wimmelbuch – natürlich mit einem Gratisexemplar extra!
Das Crowdfunding läuft noch bis 8. März, das Buch soll im Frühjahr 2023 erscheinen. Video über Frank Nitzsche
Bei der Verabschiedung von Frank Nitzsche, kaufmännischer Vorstand des Möckernkiezes, wurde im Dezember 2021 ein Video über seine langjährige Tätigkeit in der Genossenschaft vorgeführt.
Hier der Link: https://www.youtube.com/watch?v=WXiCKh5Ch-o
Weitere Videos und Fotos aus der Geschichte des Möckernkiezes sind auf der Genossenschafts-Intranetseite zu finden:
https://moeckernkiez.de/intranet/fotos-und-videos/#videos Das Hartriegelgewächs Kornelkirsche bietet Insekten schon im März reichlich Nahrung. Sie ist in unserem Kiez als Baum und Strauch (Hecken) anzutreffen und entfaltet früh ihre goldgelben Blüten mit reichlich Pollen und Nektar. Als Vorfrühlingsblüher ist sie z. B. der Forsythie, die kaum Pollen und Nektar bereitstellt, weit überlegen.
Außerdem liefern die schwarz-roten, reifen Früchte der Kornelkirsche eine Nahrung für Singvögel, sofern wir Menschen ihnen etwas übrig lassen, denn sie eignen sich zum Herstellen von Gelee, Marmelade und zum Ansetzen von Obstbrand. Allerdings kostet es Geduld und Mühe, die Steine zu entfernen. Initiativen zur Verbesserung der Verkehrssituation rund um den Möckernkiez Unsere AG Verkehr gibt es seit Frühjahr 2019. Sie arbeitet an der Verbesserung der Verkehrssituation rund um den Möckernkiez. Dazu gehören der Verkehr in der Möckernstraße, die Ampelschaltung über die Yorckstraße und die Bushaltestelle Katzbachstraße des M19 in Richtung Grunewald. Schwerpunkt ist der Fußverkehr, der meist – im Gegensatz zum Radverkehr – recht wenig berücksichtigt wird. Dieses soll sich nach dem Berliner „Mobilitätsgesetz“ vom 28.01.2021, das die „Entwicklung des Fußverkehrs“ fordert, grundsätzlich ändern.
Darüber hinaus unterstützen wir, Bärbel Schüning, Christine Raiser-Süchting und Eva Zimmermann, die Vernetzung anderer Verkehrsinitiativen im Raum Kreuzberg West, z. B. die Kiezblock-Initiativen von „Changing Cities“: Viktoria- und Großbeeren-Kiez, das Projekt des „Sanierungsgebietes Rathausblock“ und die Initiative „Kiezratschlag“. Inzwischen bezieht der Kiezblock Großbeerenstraße auch die Möckern-, Obentraut-, und Wartenburgstraße mit ein.
Mehr zur Kiezblock-Initiative im Bereich Möckern- und Großbeerenstraße siehe in der Rubrik Kreuzberg. Es gibt noch viel zu tun. Wer macht mit? Bald weniger Durchgangsverkehr in unserer Nachbarschaft?
Zwischen der Yorckstraße und dem Tempelhofer Ufer könnte es bald weniger Durchgangsverkehr und mehr Luft zum Atmen geben. In den vergangenen Monaten hat eine Initiative Unterschriften gesammelt mit dem Ziel, eine verkehrsberuhigte Zone im Bereich Möckern-, Großbeeren- und Obentrautstraße einzurichten. Hier soll ein „Kiezblock“ entstehen.
Angeregt durch ähnliche Projekte in anderen Städten wie Barcelona setzen sich in vielen Berliner Kiezen genervte Anwohnende dafür ein, sich die Wohnstraßen zurückzuholen und den Autoverkehr massiv einzuschränken. Natürlich müssen weiterhin alle, die auf ein Auto angewiesen sind, in die Kieze hineinfahren können. Krankentransporte, Müllabfuhr, Lieferungen und die Anfahrt für Handwerksbetriebe sollen weiterhin möglich sein, aber der Durchgangs- und Abkürzungsverkehr muss umgeleitet werden. Das macht die Straßen sicherer für Kinder und alle, die zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs sind. Im gesamten Kiez bis hin zum Mehringdamm und zum Gleisdreieckpark soll Tempo 30 Vorschrift sein. In vielen Berliner Bezirken wird die Forderung nach einem „Kiezblock“ in der Nachbarschaft diskutiert, auch rund um den Viktoriapark.
Mehr als tausend Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern aus dem Bezirk sind notwendig, damit sich die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) mit den Forderungen beschäftigt. Diese Hürde ist für den Kiez in unserer Nachbarschaft genommen. Ende Januar überreichte die Initiative ihre Listen, die vom Bezirk inzwischen überprüft wurden.1.272 Stimmen waren gültig und so muss sich das Bezirksparlament bald damit befassen.
Wegen der Haushaltsberatungen wird das wohl erst in der Sitzung am 30. März möglich sein. Das übliche Verfahren sieht vor, dass der Antrag zunächst an den Verkehrsausschuss überwiesen und dort eingehend beraten wird. Über das Votum des Fachgremiums stimmt dann die BVV ab. BVV-Vorsteher Werner Heck ist zuversichtlich, dass das noch vor der Sommerpause passiert.

Fotoausstellung im Treffpunkt
Die Ausstellung ist vom 15. Februar bis 23. März 2022 im Treffpunkt zu betrachten.
Eine Pflanze ist eine Blume, ist ein Baum, ist ein Wald …“ Die Aufnahmen von Clemens Seitz zeigen Blüten, Blumen, Früchte, Sträucher, Bäume und Wald in ihrer ganzen Formenvielfalt, Farbigkeit und Struktur. Der fotografische Fokus liegt auf den unterschiedlichen Arten der Darstellung. Blüten, Blumen und Früchte sind Teil eines „Work in Progress“, der mit dem Scannen der Objekte 2014 begann und mittlerweile über 150 Objekte umfasst. Das Scannen der Objekte ermöglicht einen flexiblen Umgang mit Ausschnitt und Struktur. Außerdem verleiht ihnen der schwarze Hintergrund Tiefenwirkung und Brillanz. Die Bäume und die Waldansichten, die als Panoramen mit fünf bis sieben Bildern angelegt sind, sind bewusst in Abhängigkeit von der Jahreszeit aufgenommen, um die jeweils unterschiedliche Struktur und Form herauszuarbeiten. Die Aufnahme erfolgte erst nach mehrmaligem Aufsuchen und Studium des Aufnahmeortes.
ART KREUZBERG im September
Eine Gelegenheit für die Kreativen im Möckernkiez
Alle Kreativen im Möckernkiez sind angesprochen, bei der ART KREUZBERG am 10. und 11. September ihre Arbeiten einem interessierten Publikum vorzustellen. Neben vielen offenen Ateliers in Kreuzberg steht auch unser Treffpunkt mit Möca und Forum zur Verfügung. Es könnten auch der Außenbereich und Dachterrassen (in Absprache mit den Hausgruppen und der Geschäftsstelle) als Ausstellungsfläche genutzt werden.
Die ART KREUZBERG bietet die besondere Gelegenheit, Künstler:innen über die Schulter zu schauen, miteinander ins Gespräch zu kommen und die eine oder andere Arbeit direkt zu erwerben.
Veränderungen entlang der Yorckstraße
Aktuelles zu Ampler Bikes, neuer Wegführung und Visit Coffee
Tempora mutantur – diese 2000 Jahre alte römische Erkenntnis über sich ändernde Zeiten gilt nicht zuletzt auch für den Möckernkiez und sein Umfeld. Nachdem es im Pavillon an der Yorckstraße längere Zeit nach Stillstand aussah, erfolgte dann nach intensiven Innenarbeiten Anfang Dezember 2021 die bereits im Herbst angekündigte Eröffnung einer neuen Filiale des estnischen E-Bike-Unternehmens Ampler. Schon ein erster Blick durch die großen Scheiben des Showrooms lässt erkennen, dass dort im Pavillon nun reger Betrieb herrscht.
Erstaunlich schnell voran gingen die Bauarbeiten zur Herstellung eines Korridors vom Yorckplatz hoch zum Gleisdreieckpark mit einem Weg vorbei an Pavillon und Interkulturellem Garten Rosenduft.
Dank Natursteinpflastersteinen und Clematissträuchern entlang des Zauns macht der neue Weg vom Yorckplatz in den Park und Richtung U- und S-Bahn Yorckstraße schon jetzt einen ansprechenden Eindruck, sicherlich auch zur Freude vieler Möckis.
Noch auf sich warten lässt hingegen The Visit Coffee Roastery mit der schon zum Jahresende 2021 angekündigten Filialeröffnung im Pavillon.
Informationen zum Stand der Planungen und Arbeiten sind vom Unternehmen mit Sitz in der Adalbertstraße derzeit nicht zu erhalten. Auch wenn „tempora mutantur“ weiterhin Gültigkeit hat – ganz einfach nach Plan läuft es eben trotzdem nicht immer.
Der Gleisdreieckpark – ein Ruheort für Ältere?
So ruhig und beschaulich wie auf diesem Foto, an einem kalten Wintertag aufgenommen, zeigt sich der Park am Gleisdreieck nur selten. Aber bald wird wieder sehr viel mehr los sein. Dann ist der Park Spiel- und Sportplatz, Rennpiste für Radfahrende und Partyzone bis tief in die Nacht. Ältere Parkbesucher:innen fühlen sich in einer so lebendigen Umgebung aber unwohl. Wer nur auf einer Bank sitzen und ein Buch lesen will, muss dann einiges aushalten können. Aber vielleicht ist das ja auch nur ein Vorurteil: wollen ältere Menschen wirklich so viel Ruhe oder können sie sich auch über fröhlich tobende Kinder und viel Leben drumherum freuen?
Eine Umfrage soll jetzt helfen, die Bedürfnisse und Erwartungen der älteren Generation zu erforschen. Welche Orte im Park sind bei Älteren besonders beliebt, wie kommen Menschen mit eingeschränkter Mobilität im Park zurecht und wo könnten Konflikte entstehen? Kritik und Ideen sind erwünscht, sie sollen in die Vorschläge einfließen, die der „Runde Tisch Seniorenarbeit Tiergarten“ dem Nutzer:innenbeirat des Parks und dem Parkmanagement unterbreiten will. Außerdem soll ein Plan erstellt werden mit möglichen Orten und Plätzen für Ältere und Angaben zur Barrierefreiheit.
Wie lebendig darf der Park sein?
Die Fragebögen sollen im Park verteilt werden, sie sind auch im Internet abrufbar. Die Zeit drängt etwas, denn bis spätestens 20. Februar müssen alle Antworten zur Auswertung vorliegen. Die ausgefüllten Fragebögen können auch per E-Mail zurückgeschickt werden.