Frisch rausgeschickt – am 30. Januar 2022 ist der Vereinsnewsletter erschienen … hier der Link zur Online-Version oder eingebettete Preview lesen:
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Ansgar Dietrich ist der neue Kaufmännischer Vorstand
Wunsch nach lebendigem, offenem Möckernkiez, der auch ins Umfeld wirkt
Wir treffen uns per Zoom. Ansgar Dietrich im Homeoffice vor einer Wand mit vielen Büchern und Akten. Er ist 53 Jahre alt, lebt schon viele Jahre in Bernau bei Berlin, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und ist in seiner Freizeit leidenschaftlicher Basketballfan. In den letzten 20 Jahren war er leitend kaufmännisch-administrativ tätig im Bereich Kinder- und Jugendhilfe, Behinderten- und Altenhilfe und später im Bereich Forschung und Beratung. Ein Schwerpunkt dabei waren auch Immobilien – sowohl Bestandspflege, als auch Projektierung und Neubau. Das passt alles gut zum Möckernkiez. Und was war mit dem Psychologiestudium? Er habe nie als Psychologe gearbeitet, sagt er, aber es könne ihm helfen „mit systemischen Blick auf Situationen bei schwierigen Themen oder Kontroversen zu vermitteln und gemeinsame Lösungen zu finden“.
Als guten Einstieg in seine neue Funktion bewertet er die Teilnahme an den ersten beiden Zukunftsforen des Möckernkiezes. Sie haben ihm viele Informationen aus der Entstehungsgeschichte sowie von den unterschiedlichen Sichtweisen und Erwartungen der Mitglieder vermittelt. Gefragt nach künftigen Arbeitsschwerpunkten lobt er zunächst die guten Grundlagen, die sein Vorgänger Frank Nitzsche hinterlassen hat.
Als erstes nennt er dann das Auslaufen der Gewährleistungen. Das sei kein rein technisches Thema. Er werde den Technischen Vorstand Bernhard Drechsel unterstützen, „dass uns nichts durchrutscht und wir nicht auf Mängeln sitzen bleiben, die wir dann auf eigene Kosten beseitigen müssen.“ Auch gehe es um die Weiterentwicklung der Vergabegrundsätze. Das Thema liege jetzt beim Aufsichtsrat, er selbst arbeite sich gerade in die Thematik und die Vorschläge ein. Und dann: Die Weiterentwicklung der Genossenschaft und ihrer Vertretung in die Stadtgesellschaft hinein.
„Ein neues Projekt muss in sich funktionieren.“
„Das Thema Wohnraum und Neuerschaffung von Wohnraum ist ganz wichtig in unserer Genossenschaft mit über 3000 Mitgliedern und 470 Wohnungen. Welche Optionen haben wir mehr Mitglieder mit Wohnraum zu versorgen? Das gleiche Thema haben wir auch in der Stadt. Wie sind die Rahmenbedingungen, die die neue Senatskoalition schafft?“ Der Möckernkiez ist in verschiedenen Gremien vertreten, z.B. im Forum junger Genossenschaften. Die gute Vernetzung sei wichtig für den Kampf bei der Vergabe von Grundstücken und Fördermöglichkeiten für Neubau. Priorität müsse aber immer die Bestandpflege haben. Neue Projekte dürften keine wirtschaftliche Schieflage erzeugen.
Bernhard Drechsel ist der neue Technische Vorstand
Mängelbeseitigung hat Vorrang
Monatelang war die Position des Technischen Vorstands nicht besetzt. Und so ist es nicht überraschend, dass Bernhard Drechsel erst einmal eine überquellende Mailbox abarbeiten muss. Auf die Frage, was seine drei wichtigsten Vorhaben für die erste Zeit im Amt sind, antwortet er: „Aufgelaufene Mängel, aufgelaufene Mängel und aufgelaufene Mängel“.
Für den 61-jährigen in Ravensburg am Bodensee aufgewachsenen Architekten ist der Möckernkiez kein Neuland. Seit mehr als zehn Jahren hat er Kontakt mit der Genossenschaft.
Schon für den Gründungsvorstand analysierte er den Wert des Zollpackhofs, der ursprünglich auf dem heutigen Möckernkiezgelände stand, er begann mit der Anfertigung von Wohnungdatenblättern und stand auch in der Bauphase dem Vorstand beratend zur Seite. Die Arbeit für eine Genossenschaft fand Bernhard Drechsel von Anfang an spannend: „Es gibt keine festgelegten Hierarchien, viele Dinge werden auf einem offenen Feld entschieden. Das ist ein sehr interessanter Ansatz, um gemeinwohlorientiert zu Wohnraum zu kommen.“
Schnellere Reaktion auf Schadensmeldungen
Fünfzig bis sechzig noch offene Mängelmeldungen müssen in den nächsten Wochen angepackt werden. Die Zeit drängt, denn noch in diesem Jahr endet die Gewährleistungspflicht des Generalunternehmers, dann muss die Genossenschaft Mängelbehebungen überwiegend selbst bezahlen. Bernhard Drechsel will auch dafür sorgen, dass auf Schadensmeldungen schneller reagiert wird. Wer an technik@moeckernkiez.de schreibt, soll nicht erst Wochen später informiert werden, was zur Regulierung veranlasst wurde. „Ich bin noch in der Eintauchphase“, sagt er. „Ich muss erst mal verstehen, wie der Möckernkiez im Detail funktioniert: was gibt es für Gruppen, was gibt es für Gremien, wer gehört zu wem? Da ist vieles neu für mich, aber das macht es auch sehr spannend.“
Technischer Vorstand Bernhard Drechsel
Etwas überrascht hat viele im Möckernkiez, dass dieses umfangreiche Pensum mit einer halben Stelle bewältigt werden soll. „Ich verbringe jetzt während der Einarbeitung schon mehr Zeit im Möckernkiez als ursprünglich gedacht“, stellt Bernhard Drechsel fest. „Ob langfristig die Zeit ausreicht, muss man sehen. Ich bin mit dem Anspruch angetreten, dass ich mein Architekturbüro noch weiter betreiben will, aber auch so flexibel, dass ich sage, ich bin langfristig bereit, meinen Schwerpunkt Richtung Möckernkiez zu verlagern.“
Wo sieht Bernhard Drechsel den Möckernkiez in fünf Jahren? „Ich halte das für einen Zeitraum, in dem wahrscheinlich noch nicht allzuviel in Richtung Vergrößerung passiert. Im Grunde werden die nächsten Jahre die Zeit der Konsolidierung sein.“ Jetzt sind es aber erst einmal undichte Dächer, Wasserschäden und nicht ausreichend funktionierende Heizungen, mit denen sich der Technische Vorstand beschäftigen muss. Und man kann ihm dafür nur viel Erfolg und immer ein geschicktes Händchen für alle auftauchenden Probleme wünschen.
Anzettelaktion auf dem Kiezplatz
Wünsche für den Möckernkiez zum Jahr 2022
Es muss nicht alles klappen. Aber es ist gut, für die Gemeinschaft aktiv zu werden. Und vieles kann bei selbstkritischer Auswertung verbessert werden. Weil derzeit coronabedingt nicht einmal eine Zusammenkunft im Möckernkiez im Freien – vergleichbar mit der Open-Space-Veranstaltung – möglich ist, haben wir uns als AG Kommunikation eine Anzettelaktion überlegt, um innovativen Impulsen einen Raum zu geben.
Auf den silbernen Innenseiten der aufgeschnittenen Tetrapacktüten sollten in der Adventszeit mit wasserfesten Stiften Entwicklungswünsche für den Möckernkiez dargestellt werden. Soweit die Idee. In der Realität gelang die Durchführung nur suboptimal, obwohl die Tetrapacks samt Schrift sich als wasserfest erwiesen.
Hinderlich war die Auflage des Vorstandes, der ein Hausrecht über den Kiezplatz hat, dass die Leinen auf dem Platz so hoch gehängt werden müssen, dass kein Rad fahrender erwachsener Mensch erdrosselt wird. Diese Auflage führte dazu, dass die Kartons schwer aufzuhängen, die vom Wind zusammengeschobenen und verdrehten Schilder nicht mehr lesbar waren und kaum neue Schilder ohne Aufwand (Leiter) dazu gehängt werden konnten. Sowas kann man das nächste Mal bestimmt besser hinbekommen. Einiges Weniges an Zettelnotizen ist dennoch zusammengekommen.
Zum Zusammenleben in Genossenschaften
Ich wünsche uns, dass der Möckernkiez sich nichtabschließt, sondern als Konzept wächst, diese Lebensform für alle Genoss*innen Neue Modellprojekte für G0-er und Bewohner:innen Nicht nur so wenige, sondern alle müssen sich für eine wirkliche Gemeinschaft im Möckernkiez zusammenschließen Tanzen, singen, essen, still sein, danken, Möckernkiez-Tratsch erfinden – das alles zu mehreren Bürgermeisterin und Abgeordnete interviewen Zu Wohnen, Klima und Alltag Grüne Fassaden – Realisierung der Gefahren der Klimakrise Ich wünsche keine Amazon-Lieferungen im Kiez Bitte fahrt Schritt-Tempo (mit dem Fahrrad) Ein Parkplatz für den blauen Handwerkerwagen, wo er niemanden stört! Schönes Mehr Strand Mehr Sonne Aufmerksame Handmassage
Widersprüchliches zum Umgang mit Corona Bitte tragt Masken im Aufzug Mein Wunsch, dass alle sich impfen lassen Nicht Corona, nicht die Ungeimpften sind schuld an der Misere in den Krankenhäusern! Vernünftige Arbeitsbedingungen fürs Pflegepersonal!
Ich wünsche dem Möckernkiez eine freundlichere Haltung gegenüber Minderheiten im Kiez
Gemeinschaft fängt nicht mit 2, 3 oder 5 G an – We are one!
Wie könnte die Kommunikation von allen für alle weitergehen? Wir von der AG Kommunikation denken darüber nach und freuen uns über Anregungen.
Fotoausstellung im Treffpunkt
Die Ausstellung ist vom 15. Februar bis 23. März 2022 im Treffpunkt zu betrachten.
Eine Pflanze ist eine Blume, ist ein Baum, ist ein Wald …“ Die Aufnahmen von Clemens Seitz zeigen Blüten, Blumen, Früchte, Sträucher, Bäume und Wald in ihrer ganzen Formenvielfalt, Farbigkeit und Struktur. Der fotografische Fokus liegt auf den unterschiedlichen Arten der Darstellung. Blüten, Blumen und Früchte sind Teil eines „Work in Progress“, der mit dem Scannen der Objekte 2014 begann und mittlerweile über 150 Objekte umfasst. Das Scannen der Objekte ermöglicht einen flexiblen Umgang mit Ausschnitt und Struktur. Außerdem verleiht ihnen der schwarze Hintergrund Tiefenwirkung und Brillanz. Die Bäume und die Waldansichten, die als Panoramen mit fünf bis sieben Bildern angelegt sind, sind bewusst in Abhängigkeit von der Jahreszeit aufgenommen, um die jeweils unterschiedliche Struktur und Form herauszuarbeiten. Die Aufnahme erfolgte erst nach mehrmaligem Aufsuchen und Studium des Aufnahmeortes.
ART KREUZBERG im September
Eine Gelegenheit für die Kreativen im Möckernkiez
Alle Kreativen im Möckernkiez sind angesprochen, bei der ART KREUZBERG am 10. und 11. September ihre Arbeiten einem interessierten Publikum vorzustellen. Neben vielen offenen Ateliers in Kreuzberg steht auch unser Treffpunkt mit Möca und Forum zur Verfügung. Es könnten auch der Außenbereich und Dachterrassen (in Absprache mit den Hausgruppen und der Geschäftsstelle) als Ausstellungsfläche genutzt werden.
Die ART KREUZBERG bietet die besondere Gelegenheit, Künstler:innen über die Schulter zu schauen, miteinander ins Gespräch zu kommen und die eine oder andere Arbeit direkt zu erwerben.
Veränderungen entlang der Yorckstraße
Aktuelles zu Ampler Bikes, neuer Wegführung und Visit Coffee
Tempora mutantur – diese 2000 Jahre alte römische Erkenntnis über sich ändernde Zeiten gilt nicht zuletzt auch für den Möckernkiez und sein Umfeld. Nachdem es im Pavillon an der Yorckstraße längere Zeit nach Stillstand aussah, erfolgte dann nach intensiven Innenarbeiten Anfang Dezember 2021 die bereits im Herbst angekündigte Eröffnung einer neuen Filiale des estnischen E-Bike-Unternehmens Ampler. Schon ein erster Blick durch die großen Scheiben des Showrooms lässt erkennen, dass dort im Pavillon nun reger Betrieb herrscht.
Erstaunlich schnell voran gingen die Bauarbeiten zur Herstellung eines Korridors vom Yorckplatz hoch zum Gleisdreieckpark mit einem Weg vorbei an Pavillon und Interkulturellem Garten Rosenduft.
Dank Natursteinpflastersteinen und Clematissträuchern entlang des Zauns macht der neue Weg vom Yorckplatz in den Park und Richtung U- und S-Bahn Yorckstraße schon jetzt einen ansprechenden Eindruck, sicherlich auch zur Freude vieler Möckis.
Noch auf sich warten lässt hingegen The Visit Coffee Roastery mit der schon zum Jahresende 2021 angekündigten Filialeröffnung im Pavillon.
Informationen zum Stand der Planungen und Arbeiten sind vom Unternehmen mit Sitz in der Adalbertstraße derzeit nicht zu erhalten. Auch wenn „tempora mutantur“ weiterhin Gültigkeit hat – ganz einfach nach Plan läuft es eben trotzdem nicht immer.
Der Gleisdreieckpark – ein Ruheort für Ältere?
So ruhig und beschaulich wie auf diesem Foto, an einem kalten Wintertag aufgenommen, zeigt sich der Park am Gleisdreieck nur selten. Aber bald wird wieder sehr viel mehr los sein. Dann ist der Park Spiel- und Sportplatz, Rennpiste für Radfahrende und Partyzone bis tief in die Nacht. Ältere Parkbesucher:innen fühlen sich in einer so lebendigen Umgebung aber unwohl. Wer nur auf einer Bank sitzen und ein Buch lesen will, muss dann einiges aushalten können. Aber vielleicht ist das ja auch nur ein Vorurteil: wollen ältere Menschen wirklich so viel Ruhe oder können sie sich auch über fröhlich tobende Kinder und viel Leben drumherum freuen?
Eine Umfrage soll jetzt helfen, die Bedürfnisse und Erwartungen der älteren Generation zu erforschen. Welche Orte im Park sind bei Älteren besonders beliebt, wie kommen Menschen mit eingeschränkter Mobilität im Park zurecht und wo könnten Konflikte entstehen? Kritik und Ideen sind erwünscht, sie sollen in die Vorschläge einfließen, die der „Runde Tisch Seniorenarbeit Tiergarten“ dem Nutzer:innenbeirat des Parks und dem Parkmanagement unterbreiten will. Außerdem soll ein Plan erstellt werden mit möglichen Orten und Plätzen für Ältere und Angaben zur Barrierefreiheit.
Wie lebendig darf der Park sein?
Die Fragebögen sollen im Park verteilt werden, sie sind auch im Internet abrufbar. Die Zeit drängt etwas, denn bis spätestens 20. Februar müssen alle Antworten zur Auswertung vorliegen. Die ausgefüllten Fragebögen können auch per E-Mail zurückgeschickt werden.